Social Media Strategie „Crowdsourcing im Praxiseinsatz“ – Kosten senken und Umsatz erhöhen!

Oktober 19, 2009

Was bedeutet Crowdsourcing?

Crowdsourcing (engl. Crowd = Menschenmasse) bedeutet sinngemäß, aus der Masse das Beste herauszufischen. Eine konkrete Form findet sich bei Wikipedia, bei der eine Masse von Menschen an einem gemeinsamen Projekt arbeitet und dieses laufend weiterentwickelt. Im Unternehmenseinsatz entdeckt man erste Crowdsourcing Lösungen beispielsweise in der IT-Branche bei DELL und in der F&B Branche bei Tchibo. DELL hat mit der Ideenplattform www.ideastorm.com eine Website geschaffen, auf der bestehende und potentielle Kunden Ideen für neue DELL Produkte formulieren können. So wurde beispielsweise die Idee eingetragen, DELL Systeme nicht nur mit Windows, sondern auch mit Linux Betriebssystemen zu produzieren. Bis zu dieser Stelle produziert die Crowd erst einmal Inhalte. Um nun aus allen Ideen die besten herauszukristallisieren, können andere Kunden die Vorschläge für neue Produkte bewerten. Automatisch kommen die bestbewerteten Ideen aus der Masse an Ideen zum Vorschein. Die Folgen dieses Crowdsourcing-Ansatzes spiegeln sich in den Vorteilen wieder, die wir im Folgenden aufzählen.

Vor- und Nachteile von Crowdsourcing

Welche konkreten Vorteile entstehen durch Crowdsourcing?

  1. Crowdsourcing schält aus dem Wissen der Masse das „Beste“ heraus.
  2. Crowdsourcing enthält Hinweise auf die Kaufbereitschaft von Produkten. Wenn bereits 1000 und mehr Kunden eine Idee für gut halten und diese entsprechend bewerten, könnte die Plattform im nächsten Schritt diese Kunden informieren und die Kaufbereitschaft in einen Kauf konvertieren.
  3. Crowdsourcing ist günstig. Wenn die Plattform einmal steht, werden die besten Ideen automatisch gefunden. Die Kunden bringen Ideen aus Eigeninteresse in die Plattform ein. Das Unternehmen muss damit nicht teure Arbeitskräfte dauerhaft einstellen, die in der Forschungs- und Entwicklungsabteilung nach neuen potentiell interessanten Produkten forschen. Auch der Produkt-Manager muss nicht mehr 5 Brainstorming Runden pro Woche mit seinem Team machen, um dann Ideen für neue Produkte zu entwickeln. Am Ende müssen die neuen Ideen auch nicht aufwendig durch Befragungen und Ähnliches am Markt getestet werden, ob der Einsatz oder die Entwicklung Sinn machen. Die Kunden sagen Ihnen bereits, was sie für Produkte erwarten.

Crowdsourcing soll nicht schlussendlich den Produkt-Manager oder den F&E-Manager ersetzen. Aber der neue Kanal erfordert ein effizientes Management und die Frage, ob die derzeitige Organisationsstruktur im Unternehmen und die Anzahl Mitarbeiter einzelner Abteilungen noch in dieser Form sinnvoll ist.

Welche Nachteile können entstehen?

Das Schwierige bei einer Crowdsourcing-Strategie besteht darin, die Masse der Mitglieder dazu zu motivieren, an einem Projekt teilzunehmen. Aus diesem Grund müssen Sie in Ihrem Konzept genau diese Frage nach der Zielgruppenmotivation beantworten. Dazu müssen Sie wiederum die Zielgruppe der Plattform genau kennen. Hier stellen sich die klassischen Fragen, die aus den Grundlagen des Marketings bereits bekannt sind:

Wer ist die Zielgruppe?
Wo ist die Zielgruppe?
Warum soll die Zielgruppe an der Plattform teilnehmen?

Und eine besonders wichtige Frage sollten Sie dabei nicht außer Acht lassen:

Ist die Zielgruppe affin für Social Media?

Wenn Sie ohne die Beantwortung dieser Fragen eine Crowdsourcing-Plattform aufsetzen, um zum Beispiel neue Produktideen für Ihr Unternehmen zu sammeln, besteht die Gefahr darin, dass keiner teilnimmt. Dann bleiben Sie auf den Kosten für die Entwicklung und den Betrieb der Crowdsourcing-Plattform sitzen.

Ein weiterer Nachteil kann entstehen, wenn die Vorschläge für neue Produkte überhaupt nicht mit den bisherigen Plänen Ihres Unternehmens einhergehen oder gegen die Philosophie des Unternehmens verstoßen. Man darf die Macht der Kunden, die auf solchen Plattformen entstehen kann, nicht unterschätzen. Je mehr man aber die Macht einschränkt, desto weniger Motivation haben Kunden, die Plattform zu nutzen. Eine Einschränkung kann beispielsweise dadurch bestehen, dass die Kundenvorschläge vor einer Publizierung erst durch einen Administrator freigegeben werden müssen, der vom Unternehmen angestellt ist.

Welche Ziele lassen sich mit einer Crowdsourcing Strategie erreichen?

Mit Crowdsourcing kostengünstig neue Ideen für das Unternehmen entwickeln

DELL hat mit seiner Plattform www.ideastorm.com bisher über 300 Produktideen tatsächlich entwickelt. Für diese Ideen wurden die andernfalls angefallenen Kosten für Marktforschung eingespart.

Mit Crowdsourcing die Produktpalette stark ausweiten

Istockphoto bietet Millionen von Fotos und Bildern unter www.istockphoto.com zum kostenpflichtigen Download an. Die Plattform selbst hat aber die wenigsten Fotos selbst gemacht. Vielmehr haben die Nutzer Fotos gemacht, die sie über die Webseite zum Verkauf anbieten. Istockphoto wird als Betreiber an den Verkaufsumsätzen beteiligt und übernimmt die Abwicklung.

Mit Crowdsourcing kleine Arbeiten von einer Vielzahl Menschen machen lassen

Der Mechanical Turk von Amazon vermittelt Arbeiter, die auf der Basis von Cent-Beträgen kleine Aktivitäten ausführen. https://www.mturk.com/mturk/welcome

Crowdsourcing für die Verteilung von Risiken im Finanzsektor – „Social Lending“

Auf Plattformen wie www.Smava.de finden sich immer mehr Kreditgeber und Kreditnehmer, die sich Geld leihen. Die Verteilung von Risiken erfolgt dadurch, dass mehrere Kreditgeber auch für kleine Kredite ihr Kapital gesammelt an eine Person zur Verfügung stellen und dafür Zinsen erhalten.

Mit Crowdsourcing Kosten für Support und Kundenservice einsparen

Wiederum ist DELL als Vorbild zu nennen. DELL betreibt Support-Blogs und Foren, die einmal gestellte Fragen publizieren und Lösungsansätze diskutieren. Der Dialog mit den Kunden schafft schnell Mehrwerte und federt x-fache Telefonate bei der Kundenhotline ab. Das Unternehmen bezifferte unlängst die eingesparten Kosten für Support und Kundenservice auf 11 Millionen Dollar pro Jahr.

Crowdsourcing im elektronischen Handel – „Social Commerce“

Wenn Menschen eine Kaufentscheidung treffen, fragen sie zunehmend Freunde und Bekannte. Über neuere Plattformen können sie bei einem Kauf andere Kunden fragen oder nach der Bewertung einer Vielzahl von Kunden vorgehen, die ein bereits gekauftes Produkt bereits bewertet haben. Die Masse an Kunden kann dem potentiellen Käufer mehr bei einem Kauf beeinflussen als der Rat eines Verkäufers, da die Masse im Zweifelsfall vertrauenswürdiger ist. Diese Form findet sich auch im Tourismus-Sektor bei Hotelvergleichssystemen wie www.Tripadvisor.com oder www.holidaycheck.de.

Welcher finanzielle Aufwand steckt hinter einer Crowdsourcing Strategie?

Zunächst brauchen Sie ein Budget für die Erstellung eines Crowdsourcing-Konzepts. Wir gehen so vor, dass wir in einem ersten Workshop die wichtigsten Fragen aufwerfen und gemeinsam beantworten. Die nächsten Schritte werden festgelegt. Eine Zielgruppenanalyse und die Frage, ob das Unternehmen bereits in der Lage ist, Social Media Marketing durchzuführen erheben wir mit einer speziellen SWOT-Analyse für Social Media Capabilities. Je größer das Unternehmen ist, desto wichtiger ist die vorhergehende SWOT Analyse.

Steht das Konzept, wird nach geeigneten Lösungen am Markt gesucht, die den Anforderungen an Budget und Funktionalität entsprechen. Wir besitzen eine eigene Crowdsourcing-Lösung, die bei Bedarf auch eingesetzt werden kann.

Die Projekte starten je nach Aufwand bei ca. 20.000 Euro, nach oben hin offen.

Neben den einmaligen Projektkosten fallen dauerhafte Kosten für den Betrieb an. Abhängig von der gewünschten Kapazität und der personellen Betreuung starten die Kosten ab ca. 1.500 Euro monatlich.

Die Einsparungspotentiale für Marktforschung, Produktentwicklung, Kundenservice und Support gehen je nach Größe des Unternehmens schnell in Millionengrößen.

Wenn Sie sich für eine Crowdsourcing-Strategie entscheiden oder fragen dazu haben, wenden Sie sich an unsere Social Media Beratung Brain Injection.